Liebe Lisa, bisher habe ich kein Rezept gefunden, wie ich mich besser fühlen kann. Aber da ich schon nach dem letzten Podcast das Bedürfnis hatte, sage ich es jetzt: ich finde dich schön!
(und dafür habe ich mich hier jetzt extra angemeldet)
Ich mag es gar nicht sagen - aber mir hat es tatsächlich geholfen, täglich zu meditieren…und da in diesen zustand von „ich bin nicht mein körper, ich habe einen körper“ zu kommen. der abstand tut gut und so fällt es mir auch leichter, gut mit meinem körper zu sein.
und: älter werden. ich bin jetzt ende vierzig und vieles wird mir echt egaler. und dieser ganze wahn jetzt wieder, ruft eher das gegenteil bei mir hervor. so nach dem motto „jetzt erst recht“ sichtbar sein. für sich und für das nicht-skinny mädchen, das sehen muss, dass es andere frauen gibt, die auch geil sind und ihr leben leben.
Ich kenne deine genaue Situation nicht. Und ich weiß auch nicht, wie man diesen als Gesundheitswahn getarnten Schlankheitsboom wieder los wird. Aber ich kann berichten, wie ich gelernt habe, mit mir zu leben.
Ich war als Jugendliche vollkommen okay. Es gibt Bilder, die ich auch heute noch schön finde. Ich habe nie groß über meinen Körper nachgedacht.
Und dann kam die Essstörung. Von heute auf morgen, bäm, abnehmen um jeden Preis, scheiß auf Gesundheit. Es war eine Zeit, in der ich nichts anderes gesehen habe als meinen (in meiner verzerrten Wahrnehmung) viel zu dicken Körper. Ich habe nicht gesehen, dass er immer dünner und schwächer wurde.
Zum Glück habe ich es da raus geschafft. Sehr stark verkürzt: Klinik, über Jahre hinweg zwanghaft kontrolliertes "Genug Essen" und schließlich Binge Eating Anfälle haben mich erst zunehmen und dann sogar pummelig werden lassen. Ich war plötzlich über 15 Kilo schwerer als mein Minimalgewicht... Und habe mich dafür gehasst. Klar, plötzlich habe ich weder in meine enge Jeans Größe 34 noch in das gesellschaftliche Idealbild gepasst.
Ich kürze die lange Schlange an Diäten mal ab: Erst, als ich es eigentlich aufgegeben habe (und mit der Hilfe von Kalorien zählen, was ich aber nicht lange durchgehalten habe) und als mein Leben sich zum positiven verändert hat, habe ich plötzlich abgenommen. Ich bin immer noch nicht mit meinem Körper zufrieden. Werde es wahrscheinlich nie sein. Aber ich wertschätze so viel mehr, dass ich wieder unbeschwert essen kann. Ich bin wieder gesund, kann mein Leben wieder normal leben. Und mein Körper hat mir verziehen, was ich ihm angetan habe (viele Organe leiden sehr stark unter einer Magersucht, die Fortpflanzungsfähigkeit kann beeinträchtigt werden, viele leiden nach längerer Zeit auch unter schwindender Knochendichte). Darum habe ich gelernt, mit ihm zu leben. Das Bedürfnis, "besser" (mit sehr dollen Anführungszeichen, wo will man da eigentlich mit hin?!) auszusehen, werde ich nie ganz ablegen. Aber ich habe mich mit dem Status Quo abgefunden, bzw. tue das jeden Tag aufs Neue. Ich finde, du gehst zu hart mit dir ins Gericht. Du bist nicht über dein Aussehen definiert. Und nur du leidest, wenn du in jeder Situation darüber nachdenken musst, wie du aussiehst - die Vorverurteilung der anderen kannst du eh nicht ändern. Mit Menschen, die dich nur an deinem Aussehen messen, willst du doch eh nichts zu tun haben! Du hast nur diesen einen Körper, und er tut sein Bestes ❤️.
Mir hilft Social Media und der Feed, den ich mir kuratiert habe. Er besteht aus verschiedenen Körpern, aus behinderten Körpern, aus dicken Körpern, aus durchschnittlichen Körpern. Aus Körpern, die einfach Körper sind und leben.
Tatsächlich woanders hingucken als auf die “modernen” Medien, die kommerziell sind (auch die, die sich privat “vermarkten”). Stattdessen mal in Kunstwerke gucken, Sportlerinnen, in die Sauna gehen und dort einfach ganz viele andere Körper sehen, die “einfach sind” - besonders gut zu Zeiten mit vielen Rentnern, und mir hilft tatsächlich auch zeichnen: Es gibt auf YouTube Aktzeichnen Videos, wenn man dort genau hinguckt und sich beim zeichnen auf einzelne Bereiche fokussiert, dann merkt man, wie unwichtig vieles ist und wie viel spannender :)
Und - ich finde immer noch, dass Ausstrahlung und Normschönheit zwei verschiedene Sachen sind!
Ich habe kein Problem mit Gewicht, dafür eher mit meinem Gesicht. Hört sich blöd an, aber was das angeht bin ich weit entfernt von „normschön“ - der Beautydoc auf meiner Schulter faselt was von Nasenhöcker, Schlupflidern, schmalen Lippen, spitzem Kinn, Pickelmalen, asymmetrischem Gesicht…
Es ist absolut nicht mit Gewicht vergleichbar, das weiß ich! Dass da eine ganz andere Form von Diskriminierung und Abwertung herrscht - geschenkt!
Trotzdem beantworte ich die Community-Frage mit: Tanzen!
Tanzen lässt mich Äußerlichkeiten vergessen, Tanzen gibt Selbstbewusstsein, Tanzen befreit die Seele! ❤️
Es gibt wunderbare Tänzer aller Altersklassen, jeden Gewichts, jeden Geschlechts. Tanzen ist wunderbar!
Liebe Lisa, bisher habe ich kein Rezept gefunden, wie ich mich besser fühlen kann. Aber da ich schon nach dem letzten Podcast das Bedürfnis hatte, sage ich es jetzt: ich finde dich schön!
(und dafür habe ich mich hier jetzt extra angemeldet)
Ich mag es gar nicht sagen - aber mir hat es tatsächlich geholfen, täglich zu meditieren…und da in diesen zustand von „ich bin nicht mein körper, ich habe einen körper“ zu kommen. der abstand tut gut und so fällt es mir auch leichter, gut mit meinem körper zu sein.
und: älter werden. ich bin jetzt ende vierzig und vieles wird mir echt egaler. und dieser ganze wahn jetzt wieder, ruft eher das gegenteil bei mir hervor. so nach dem motto „jetzt erst recht“ sichtbar sein. für sich und für das nicht-skinny mädchen, das sehen muss, dass es andere frauen gibt, die auch geil sind und ihr leben leben.
Liebe Lisa,
Ich kenne deine genaue Situation nicht. Und ich weiß auch nicht, wie man diesen als Gesundheitswahn getarnten Schlankheitsboom wieder los wird. Aber ich kann berichten, wie ich gelernt habe, mit mir zu leben.
Ich war als Jugendliche vollkommen okay. Es gibt Bilder, die ich auch heute noch schön finde. Ich habe nie groß über meinen Körper nachgedacht.
Und dann kam die Essstörung. Von heute auf morgen, bäm, abnehmen um jeden Preis, scheiß auf Gesundheit. Es war eine Zeit, in der ich nichts anderes gesehen habe als meinen (in meiner verzerrten Wahrnehmung) viel zu dicken Körper. Ich habe nicht gesehen, dass er immer dünner und schwächer wurde.
Zum Glück habe ich es da raus geschafft. Sehr stark verkürzt: Klinik, über Jahre hinweg zwanghaft kontrolliertes "Genug Essen" und schließlich Binge Eating Anfälle haben mich erst zunehmen und dann sogar pummelig werden lassen. Ich war plötzlich über 15 Kilo schwerer als mein Minimalgewicht... Und habe mich dafür gehasst. Klar, plötzlich habe ich weder in meine enge Jeans Größe 34 noch in das gesellschaftliche Idealbild gepasst.
Ich kürze die lange Schlange an Diäten mal ab: Erst, als ich es eigentlich aufgegeben habe (und mit der Hilfe von Kalorien zählen, was ich aber nicht lange durchgehalten habe) und als mein Leben sich zum positiven verändert hat, habe ich plötzlich abgenommen. Ich bin immer noch nicht mit meinem Körper zufrieden. Werde es wahrscheinlich nie sein. Aber ich wertschätze so viel mehr, dass ich wieder unbeschwert essen kann. Ich bin wieder gesund, kann mein Leben wieder normal leben. Und mein Körper hat mir verziehen, was ich ihm angetan habe (viele Organe leiden sehr stark unter einer Magersucht, die Fortpflanzungsfähigkeit kann beeinträchtigt werden, viele leiden nach längerer Zeit auch unter schwindender Knochendichte). Darum habe ich gelernt, mit ihm zu leben. Das Bedürfnis, "besser" (mit sehr dollen Anführungszeichen, wo will man da eigentlich mit hin?!) auszusehen, werde ich nie ganz ablegen. Aber ich habe mich mit dem Status Quo abgefunden, bzw. tue das jeden Tag aufs Neue. Ich finde, du gehst zu hart mit dir ins Gericht. Du bist nicht über dein Aussehen definiert. Und nur du leidest, wenn du in jeder Situation darüber nachdenken musst, wie du aussiehst - die Vorverurteilung der anderen kannst du eh nicht ändern. Mit Menschen, die dich nur an deinem Aussehen messen, willst du doch eh nichts zu tun haben! Du hast nur diesen einen Körper, und er tut sein Bestes ❤️.
Liebe Grüße,
Christina
Mir hilft Social Media und der Feed, den ich mir kuratiert habe. Er besteht aus verschiedenen Körpern, aus behinderten Körpern, aus dicken Körpern, aus durchschnittlichen Körpern. Aus Körpern, die einfach Körper sind und leben.
Tatsächlich woanders hingucken als auf die “modernen” Medien, die kommerziell sind (auch die, die sich privat “vermarkten”). Stattdessen mal in Kunstwerke gucken, Sportlerinnen, in die Sauna gehen und dort einfach ganz viele andere Körper sehen, die “einfach sind” - besonders gut zu Zeiten mit vielen Rentnern, und mir hilft tatsächlich auch zeichnen: Es gibt auf YouTube Aktzeichnen Videos, wenn man dort genau hinguckt und sich beim zeichnen auf einzelne Bereiche fokussiert, dann merkt man, wie unwichtig vieles ist und wie viel spannender :)
Und - ich finde immer noch, dass Ausstrahlung und Normschönheit zwei verschiedene Sachen sind!
Was ich für mich sagen kann: Tanzen hilft!
Ich habe kein Problem mit Gewicht, dafür eher mit meinem Gesicht. Hört sich blöd an, aber was das angeht bin ich weit entfernt von „normschön“ - der Beautydoc auf meiner Schulter faselt was von Nasenhöcker, Schlupflidern, schmalen Lippen, spitzem Kinn, Pickelmalen, asymmetrischem Gesicht…
Es ist absolut nicht mit Gewicht vergleichbar, das weiß ich! Dass da eine ganz andere Form von Diskriminierung und Abwertung herrscht - geschenkt!
Trotzdem beantworte ich die Community-Frage mit: Tanzen!
Tanzen lässt mich Äußerlichkeiten vergessen, Tanzen gibt Selbstbewusstsein, Tanzen befreit die Seele! ❤️
Es gibt wunderbare Tänzer aller Altersklassen, jeden Gewichts, jeden Geschlechts. Tanzen ist wunderbar!
PS: Ich finde dich auch wunderschön 😘