7 Kommentare

Ich vermisse die Gestaltungsfreiheit von alten Social Media Plattformen und dass sich einfach alles angefühlt hat, als würden auch die anderen Personen ihr Hobby und ihre Kreativität ausleben. Ich bin 2002 geboren, habe also die Anfänge von Instagram und co. noch in einem Alter mitbekommen, in dem ich noch das falsche Geburtsdatum angeben musste, weil ich noch nicht 13 war. Ich vermisse die Instagram-Bilder mit so vielen Filtern, dass man jeden Pixel einzeln zählen konnte. Als Tumblr noch so ein komisches Nerd-Ding war (Superwholock!) und selbst Stars wie John Green und Taylor Swift einfach mal geguckt haben, was da so passiert.

Mittlerweile teilt sich mein Instagram-Feed auf in meine Freund:innen, die gar nichts posten (außer vielleicht der ein oder anderen sorgfältig ausgewählten Story) und irgendwelchen Stars und Influencer:innen, deren Bilder eben komplett durchprofessionalisiert sind. Ich vermisse diese Phase, wo man einfach wildfremden Menschen alles über sich und seine Hobbys erzählt hat - und das auch in einer allgemeinen Stimmung geschah, in der das irgendwie ging. Wo man einfach mal was ausprobiert hat. Mittlerweile schreien sich alle permanent an.

Ich benutze Reddit noch, weil es einfach keine gute Alternative gibt, wenn Freund:innen nicht dieselben Serien schauen, Podcasts hören, Hobbys haben, etc. und man mit irgendwem drüber sprechen muss, aber auch das macht nicht mehr so viel Spaß. In meiner Jugend (also vor drei, vier Jahren :D) fand ich den Eskapismus noch sehr toll, mittlerweile versuche ich, einfach die Menschen in meinem Umfeld mit meinen Interessen zu nerven. Ich habe vor ein paar Jahren noch hier und da Freundschaften geschlossen, mittlerweile ergibt sich sowas nicht mehr wirklich. Man folgt einfach Leuten, von denen man irgendwie Fan ist. Das Höchste der Gefühle ist noch, wenn man irgendwo mal kommentiert. Irgendwie schade.

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Meine Frau und ich haben uns 2002 auf MTV Groupies kennengelernt und das sagt alles über das damalige Internet. Ich vermisse es.

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Alles was du schreibst! Bin zu spät zur Schule gekommen, weil ich nächtelang an meinem MySpace-Profil gearbeitet habe, um komplett überbelichtete Fotos die zu 80% ins Gesicht gekämmten Pony zeigten, angemessen zu platzieren. Der Profilsong kam von The Notwist ❤️

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Aug 13Bearbeitet

Ach ja: wenn man damals auf eine MySpace Seite kam und laut mit „aaaahhhh Duuu Hurensoooooohn“ aus den Musicplayer begrüßt wurde war das doch ein einmaliger Moment.

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Ich finde es schade, dass ICQ nicht überlebt hat. Es hatte schon Web- und Mobiltelefonversionen lange bevor man Whatsapp im Browser nutzen konnte. Man konnte Dateien vom PC zum Handy und umgedreht übertragen und Kontakte gruppieren (was bei WA bis heute nicht geht). Es war möglich, Menschen aus dem eigenen Wohnort zu suchen und vor allem: man konnte es abschalten.

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Ich habe keine mehr. Twitter ist gelöscht; Bluesky drückt mir nur auf die Stimmung (ich bin dafür nicht links genug, und das sage ich als demokratischer, linker, weltoffener Mensch!); Reddit ist zu einem Sumpf von immer wieder neu ausgespielten Videos mit "Engagement-Faktor" geworden, durch die ich die Sicht auf die Memes verliere; Discord ist inzwischen kein Ort des Treffens mehr, sondern nur noch Austausch mit vielen Regeln und viel Selbstdarstellung; und viel mehr habe ich nicht. Bereal (eigentlich eine meiner liebsten Plattformen, weil da bin ich aufgrund des Konzepts nicht lange und habe trotzdem das Gefühl, mit meinen Freunden zu connecten) hat inzwischen Werbung und Marken und fühlt sich immer mehr an wie Instagram - allein über die unausweichliche Entwicklung von Bereal könnte ich ganze Aufsätze schreiben. Ich denke, der Trend geht weg von Social Media.

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Das waren Zeiten als man sogar noch seinen YouTube Kanal individuell gestalten durfte und YT Partner diesen individualisierten Header auf ihrem Kanal hatten

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